REPLACEMENT LEGS
Insects have a tough time in this country. There is talk of biomass that has disappeared by 75% according to NABU. Who cares? They just don't fit into our aesthetic pattern. And when they do get our attention, they tend to become sadly famous. Like Gregor Samsa, who once turned into a gigantic vermin, and Super Juchti couldn't prevent the drilling out of around 20 million tons of stones and earth. I offer the injured and battered creatures prosthetic legs. But these are also useless. Too heavy, too misshapen and in the wrong place. In this aestheticized form, they are unlikely to provide more stability. Rather, they are like a secret code that science can work on.
ERSATZBEINE
Insekten haben hierzulande einen schweren Stand. Man redet von Biomasse, die laut NABU um 75 % verschwunden ist. Wen kümmerts? Sie passen eben nicht in unser ästhetisches Muster. Und wenn sie mal unsere Aufmerksamkeit bekommen, gelangen sie eher zu trauriger Berühmtheit. Wie Gregor Samsa, der sich einst in ein riesenhaftes Ungeziefer verwandelt hat, und Super Juchti konnte das Herausbohren von rund 20 Millionen Tonnen Steine und Erde nicht verhindern. Ich biete den lädierten und gebeutelten Kreaturen Beinprothesen an. Aber auch diese sind unbrauchbar. Zu schwer, zu unförmig und am falschen Ort. In dieser ästhetisierten Form werden sie kaum für mehr Stabilität sorgen. Sie gleichen vielmehr einem geheimen Code an dem sich die Wissenschaft abarbeiten kann.
© ERSATZBEINE / REPLACEMENT LEGS
2024
Mixed media, bronze, iron, wood
35 cm wide, 53 cm high, 3 deep
GENIUS LOCI
Flowers hold themselves upright with the help of an iron wire. They would normally have fallen victim to the usual cycle of growth and decay. But these flowers resist. They remain like this and yet cannot put down roots. Nothing can grow in this in-between place. They begin to tremble at the slightest touch and their heavy flower heads bang against each other with a soft, dull sound. They are too far from the earth and the sky and now resemble disheveled scarecrows.
Blumen halten sich mit Hilfe eines Eisendrahtes aufrecht. Eigentlich wären Sie dem üblichen Kreislauf von Werden und Vergehen anheim gefallen. Doch diese Blumen widersetzen sich. So verharren sie nun und können doch keine Wurzeln schlagen. In diesem Zwischenort kann nichts gedeihen. Sie fangen sogar bei der geringsten Berührung an zu zittern und ihre schweren Blütenköpfe schlagen mit leisen dumpfen Tönen aneinander. Sie sind der Erde und auch dem Himmel zu fern und erinnern nunmehr an zerzauste Vogelscheuchen.
© GENIUS LOCI
2017
bronze, iron, terra, plaster
width 10 cm, depth 8 cm, height ca. 19 cm